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Bokhara Samt-Ikat-Chapan
Das Ikat-Färben wurde in Zentralasien jahrhundertelang in sehr einfacher Form praktiziert. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Ikat-Färbung zur aktivsten und am weitesten verbreiteten Textilkunst Zentralasiens. Ikats reisten als Handelsware und als Ehrengeschenke stolzer Kans an Zaren und Würdenträger über die Steppen. In diesem goldenen Zeitalter des Ikats entstanden die ersten Samt-Ikats. Samt-Ikats, genannt Bachmal, wurden schnell zu den teuersten und exklusivsten Ikats überhaupt. Textilien spielten in asiatischen Kulturen schon immer eine wichtige Rolle. Kleidung aus dem 16. bis 19. Jahrhundert ist eine unerschöpfliche Quelle an Informationen über die Bräuche verschiedener Kulturen.
Bei der Herstellung von Samt-Ikats verwendete der Weber einen komplizierten Webstuhl, der das Einfädeln eines doppelten Kettfadens ermöglichte. Einfarbiger Seidenfaden war der Grundfaden. Anschließend wurde der Stoff mit einem Seidenkettfaden aus ikatgefärbten Fäden durchzogen, der um ein Vielfaches länger war als der glatte Kettfaden. Während des Webens des Baumwollschusses wurde dieser separat über gerillte Drähte geführt, die in abwechselnde Schussfäden eingelegt waren. Nachdem ein Abschnitt gewebt war, wurde eine scharfe Klinge durch die Rillen geführt, wodurch der Samtflor mit seinem Ikatmuster vom abwechselnden Schussfaden des Baumwollschusses gehalten wurde.
Dieser teure und arbeitsintensive Stoff wurde für die Herstellung von Damenscharmützen und kleinen Kinderhüten verwendet.
Dieser Samt-Ikat-Scharmützen hat großzügige Proportionen und ein symmetrisches Muster. Der Samtflor ist weich, lang und in ausgezeichnetem Zustand. Er ist mit russischem Chintz gefüttert und seine Ränder sind bestickt. Er weist typische zoomorphe Formen auf. Traditionell verwendeten die Ikat-Designer keine Vorlagen oder Schablonen, sondern verließen sich auf ihr Augenmaß, experimentierten mit Formen und trugen so zu einem harmonischen Design bei.
Um 18./19. Jahrhundert
Herkunft: Usbekistan
Material: Seidensamt
Zustand: Antik (mit Beschädigungen)